Birseck und Laufental 1815

Historischer Beschluss mit brisanten Folgen

Die Podiumsdiskussion findet statt
am Donnerstag, 5. November 2015, um 19.30 Uhr,
neuestheater.ch, in Dornach.
(Bahnhofstrasse 32, CH-4143 Dornach)
Der Eintritt ist frei.

Der Wiener Kongress beschloss vor 200 Jahren, das Birseck dem Kanton Basel und das Laufental dem Kanton Bern zuzuschlagen; damit wurden Birseck und Laufental schweizerisch. Die Auswirkungen sind bis heute zu spüren.

1815 nahm die hiesige Bevölkerung den Beschluss mit Freude  zur Kenntnis, bedeutete er doch die Befreiung von der französischen Herrschaft, in den 1820er-Jahren wuchs dann die Unzufriedenheit mit der Basler Herrschaft. – 200 Jahre später, waren sich die betroffenen Gemeinden deshalb nicht einig darüber, wie dieses Jubiläum zu begehen sei: Die einen wollten Freudenfeste feiern, andere wollten das Ereignis historisch aufarbeiten, und wieder andere wollten auf jegliche Jubiläumsaktivitäten verzichten. Es wurde viel darüber geschrieben und publiziert, es fanden Ausstellungen, Kurse und Vorträge statt.

Der Jubiläumsbeitrag der Gemeinde Arlesheim ist eine hochkarätig besetzte Podiumsdiskussion, die den Beschluss des Wiener Kongresses aus europäischer, schweizerischer und regionaler Perspektive beleuchtet: Welches waren die Voraussetzungen für den Entscheid? – Wie wurde er von den beteiligten Städten und Landgemeinden umgesetzt? – Was waren die längerfristigen Auswirkungen? – Gibt es direkte und indirekte Zusammenhänge zwischen dem Entscheid von 1815 und der Kantonstrennung, dem Jurakonflikt und dem Anschluss des Laufentals an den Kanton Baselland? – Inwieweit prägen diese historischen Ereignisse auch heute noch das Zusammenleben in unserer Region? – Und: Hätte auch alles ganz anders kommen können?

Gesprächsteilnehmer:
Georg Kreis, em. Professor für Neuere Allgemeine Geschichte, bis August 2011 Direktor des interdisziplinären Europainstituts der Universität Basel. Ko-Herausgeber von: Basel. Geschichte einer städtischen Gesellschaft. Basel (Christoph Merian Verlag 2000). Herausgeber eines Kollektivwerks (mit 30 Autoren) zur Schweizer Geschichte (Schwabe Verlag 2014).

Marco Jorio ist gebürtiger Tessiner und in Zug aufgewachsen. Studium der Geschichte in Freiburg und Poitiers. Dissertation über das Ende des Fürstbistums Basel von 1792 bis 1815. Von 1988 bis 2014 Chefredaktor des Historischen Lexikons der Schweiz (HLS). Seither selbstständiger Historiker u.a. mit Schwergewicht Wiener Kongress.

Reinhard Straumann, Historiker und Germanist, promovierte über konservative Strömungen in der Schweiz im 19. Jahrhundert und ist Autor zahlreicher Essays zu historischen Themen, darunter auch zu lokalhistorischen Fragestellungen. Er ist seit 1992 Konrektor am Gymnasium Münchenstein.

Linard Candreia, von Stierva/Graubünden. Seit 2003 Sprach- und Geschichtslehrer am Progymnasium Laufental-Thierstein in Laufen. Autor von rätoromanisch-deutschen Büchern. Im Oktober 2015 ist sein Buch „Laufental“ erschienen. Candreia beschäftigt sich in der Freizeit mit der Bündner und Laufentaler Lokalgeschichte und war Laufner Stadtrat. Er politisiert seit Sommer 2015 im Landrat von Baselland.

Gesprächsleitung: Roger Ehret

Organisiert wird die Veranstaltung von Lukas Stückelberger und Jürg Seiberth im Auftrag der Trottekommission und der Gemeinde Arlesheim.

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