Weltraumtöff?

Es war einmal ein altes Ungeheuer. Es stand am Strassenrand und niemand liebte es. Als man in Arlesheim über einen Saal namens Setzwerk nachzudenken begann, wurde das Ungeheuer entdeckt. Am 22. Januar 2021 schrieb einer im Facebook und auf Crossiety: “Apropos Skulpturen in Arlesheim. Wer kennt dieses Monstrum, das nun bald weichen muss?” Es entspann sich eine angeregte Diskussion. Man fragte sich, ob es wohl ein Fundstück aus der ehemaligen Müllhalde beim Steinbruch sei oder ein Requisit aus “Metropolis” oder möglicherweise sogar das Weltraumtöff von Arthur Dent. Man wurde in den sozialen Medien belehrt, dass es keine Skuptur sondern eine Plastik, und kein Monstrum sondern eine Druckmaschine sei. Es habe übrigens keinen künstlerischen Wert. Das änderte sich am 10. Februar 2021 mit Thomas Brunnschweilers richtungsweisenden Artikel im Wochenblatt: Er erhob das Ungeheuer “vom Gebrauchsgegenstand zum Objet trouvé”. “Wer rettet die alte Druckmaschine?” fragte er, es sei eine Drucktiegelpresse aus der Fabrik von J. F. Gietz + Co. in Gossau, eine Presse, die bis zum 21. Februar eine neue Besitzerin, einen neuen Besitzer gefunden haben müsse – sonst werde sie schnöde verschrottet. Da nahm sich die Säulizunft der Sache an. Das Objet trouvé hiess nun “Tiegeldruckpresse PRESTO”. Sie habe jahrzehntelang in der auf dem Grundstück des Setzwerks ansässigen “Druckerei Arlesheim AG”, der Wirkungsstätte des ersten Zunftmeisters der Säulizunft, Joseph Hofmeier, treue Dienste geleistet. Nun könne sie für die Nachwelt erhalten werden, weil Otto Stalder in der Firma Metallbau Kaufmann GmbH in Duggingen und das Malergeschäft Moritz AG aus Augst sie sorgfältig renoviert haben. Die “Tiegeldruckpresse PRESTO” wurde im Februar 2024 neben dem Setzwerk aufgestellt und mit einer informativen Plakette versehen. Ein Alles- und Besserwisser, der vorbeispazierte, dozierte dieser Tage, es sei wirklich keine Skulptur, sondern weiterhin höchstens eine Plastik. Und Druckmaschinen seien immer schwarz und niemals rot. Vielleicht ist es halt doch ein Weltraumtöff. Das junge rote Ungeheuer steht jedenfalls stolz vor der goldenen Fassade und es ist überzeugt, dass es die Arleserinnen und Arleser es mit der Zeit fest ins Herz schliessen werden.